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** zum 8.5.2023 ** ROBI & ROLIS GEBURTSTAG:
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Sensationelle Entdeckung, kurz vor meinem und Robert Johnsons Geburtstag:
Der Komplette Abzug der berühmten Aufnahme, die etwa 1935 im "Hooks Brothers Studio" gemacht wurde. Lange wurde über die ungewöhnliche Ausleuchtung spekuliert, wie wenn er von mehreren Seiten fokussiert würde. Auch das Format gab zu denken, da hochformatige Bilder und Filme schon seit jeher verpönt waren.
Jetzt habe ich also im Keller eine alte Schachtel mit Fotografien (das Meiste Unspektakuläres wie Familienfotos, Gebäude, schmutzige Posen und dergleichen) aber darunter eben dieses.
Jetzt wäre nur noch die Filmrolle dazu aufzufinden.
Ich such mal...

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** 20.11.2018 ** Vorsicht, heisse Platten!
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Gerade auf Facebook entdeckt: Die Hymne für mein bestes Stück! Geil find ich das... hören wir doch mal rein!
Getan - es regt sich nichts. Schade. Wenigstens hat dieser lustige Beitrag mich inspiriert, mich mal auf Lendenhöhe in meinem Plattenregal umzusehen.
Schallplatten sind ja etwas sinnliches, sexuelles beinahe. Schon beim Auflegen findet ein beinahe koitueller Akt statt:


Roosevelt Sykes, the Honey Dripper. Ein Mann, mit einem Humor wie eine Dampfwalze und einer Stimme wie ein Schiffshorn.
Er synkopisiert sich hier durch seine anzüglichen Klassiker wie Neukompositionen, wie auch das herzerweichende Titelstück "Dirty Double Mother"...


Über Tommy Tucker weiss ich nicht viel - ich recherchiere bewusst nicht. Das entblösst mich natürlich jetzt hier, als Käufer dieser Platte aufgrund... ähem... des...
Nichtsdestotrotz ein Glücksgriff: Es sind hier die Sechzigerjahre-Singels von Tommy "Mother" Tucker versammelt: Einerseits toller Westcoastblues aus den frühen 60ern, andererseits leicht angefunkte End60er-Aufnahmen.


Sophisticated Funk... Nun, was das Cover damit verbindet, ist mir nicht so ganz klar. Es funkt auch nicht so sehr, da gibt es besseres von McDuff. Aberja, das mit dem Zahlencode ist schon eine nette Idee...


Der heilige Gral des österreichischen Krautrocks! Nachdem vor ca. zwei Jahren die allererste LP dank einer Petition wiederaufgelegt wurde, ist dies die einzige noch nicht digital erhältliche Aufnahme der Ersten Allgemeinen Verunsicherung. Und die hat es - abgesehen vom schönen Titelbild - in sich:
Konsumwahnsinn wird bereits 1979 schonungslos angeprangert: "Ich bin der geile Weihnachtsmann, Bim Bam, Bim Bam! Ich schiebe euch die Geschenke fein, vorn und hinten rein!"


Eine wunderschöne Anlehnung an dieses Jimi Hendrix Cover von Kreisler. Eine gfraste Sache sind wie immer die Texte. Hier sind die Beiden in Hochform.
Ein Lied hat einen unglaublichen Kontrabasslauf... weiss nicht mehr welches, muss diese Platte unbedingt wieder mal auflegen. Also, reinhören, es lohnt sich!


Mein Italienisch ist zwar nicht wirklich al dente, aber Milonga ist doch ein Tanz. Und darunter stelle ich mir nicht wirklich diese spacy 80er Jahre Plastikdame vor... na, der Meister hat sie wenigstens nicht über die Brüste signiert.
Die Musik passt - zum Glück - nämlich so gar nicht zum zeitgeistlichen Cover: Sie ist wunderbar, jazzig, rauchig... ach, der gute alte Paolo Conte. Übrigens: Wer die Chance hat, ihn konzertant zu erleben: Tut es!


Na gut, die ist mir gerade in die Hände gerutscht. Kein Kommentar...


Oh, schön! Hier was für Fussliebhaber: 24 mal das gleiche Fusspaar, einmal ein anderes, unten rechts mit roten Conversen daneben. Macht insgesamt 50. Wieso auch immer. Die Musik ist... witzig. Die Musiker sind allesamt Legenden:
Don Fingerman-Keyboards, Stevie Touchton-Keyboards, Hank Gouldhand-Bass, Bobby Steady-Drums, Carlo Gong-Percussion.


Eine Platte aus der Kategorie "Ach, pinnen wir doch ein halbnacktes Mädchen auf das Titelbild - fast hätt' ich mich vertittpt - dann verkauft sich dieser Dreck ganz automatisch":
Wer auf unbeholfene Elektronikspielereien aus den 70ern steht hat hier seine helle Freude. Jupii!!!


Oh, jetzt aber: Die ultimative Anleitung, den spröden Gatten in die Kiste zu kriegen - also nicht in die genagelte, sondern in die gemachte...
Als ich diese Platte auf einem Londoner Flohmarkt gekauft habe, machte ich mir musikalischerweise keine Hoffnungen. Diese wurden dann vollumfänglich erfüllt.
Wobei, es ist schon eine Seltenheit, dermassen vollmundiger Swing mit überschwänglichst-supermegasmoothem Arrangement zu hören. Passt also perfekt!


Und es geht weiter in der horizontalen Richtung: Allerdings hier etwas für die verklemmten Muttersöhnchen. Brass Breed sagt alles...


Und dann noch dies. Da muss ich zugeben, die Musik ist wirklich Scheisse! Nicht reinhören bitte! Na gut, geht auch nicht, da dieses Machwerk eh nirgens zu finden sein wird.
Das Plattencover lässt allerdings "kei Zweifel", dass sich diese Jungs gerade in der sexuellen Durchbruchphase befinden...

Und gerade als ich abschliessen wollte (Vollständigkeit ist kein Anspruch, ich werde morgen wahrscheinlich DIE Platte in die Finger kriegen, wo John Lee Hooker auf dem Cover seinen Johnny über der Epiphone hängen hat...), kam mir das ultimative Grauen in den Sinn, was obige Werke wie die sprichwörtlich kalten Platten stehen lässt:

Noch geschmackloser als das Titelbild ist hier lediglich die Musik...
So, jetzt reichts.

Bis bald wieder, euer Dr. Sommer



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** 24.2.2018 ** REMEMBER MEMPHIS SLIM
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Gestern war es genau 30 Jahre her, seit mein Lieblingspianist gestorben ist. Kein Grund zu trauern, er hat unzählige grossartige Aufnahmen hinterlassen.
Wäre er zehn Jahre später gestorben, wäre er im kollektiven Gedächtnis der Musikhörer hängen geblieben, ähnlich eines John Lee Hookers, beispielsweise. Obwohl sehr erfolgreich und finanziell nach B.B. King der zweitgrösste Absahner im Blues-Business, hat er leider das Blues-Revival Anfang der 90er Jahre nicht mehr miterlebt. Höchste Zeit nun, 30 Jahre nach seinem Tod, sich mal wieder an ihn zu erinnern:
Er war einer der stilbildenden Bluespianisten des 20. Jahrhunderts, mit Spinnenfingern, die sich um eineinhalb Oktaven spannen konnten und einer Stimme wie ein Nebelhorn.
Lassen wir den Meister selber sprechen:

The Memphis Slim Story - part 1

The Memphis Slim Story - part 2

The Memphis Slim Story - part 3

The Memphis Slim Story - part 4

Hier Auschnitte einer Videokassette, die ich mit ca. 17 Jahren hatte und mir unzählige Male reinzog:

"Jazz Avery", Aufnahmen des INA, 1962 und 1973

Oder hier, am American Folk Blues Festival 1963, mit dem einzigartigen Matt "Guitar" Murphy:

AFBF 1963

Und zu guter Letzt noch eine Aufnahme von 1975 aus dem Baden Baden'schen Fernsehstudio. Die Sendung hiess "Musikladen", sie wurde in den 90ern spätabends wiederholt. Ich blieb natürlich auf, die Videorecorder-Fernbedienung in der zitternden Hand, wie immer bei solch TV-Sensationen, dem Panasonic-Timer nicht vertrauend:

Musikladen, 1975

Heute Abend werde ich in der Bar 58, einer Luzerner Szenebar, Platten legen. Das Programm wird schlanker ausfallen als auch schon - oder wie Roosevelt Sykes Memphis Slim mal ansagte: "You know why we call him 'Memphis Slim'? Because he is from Memphis!".

Bluesingly Yours (wie ein grossartiges Album von ihm betitelt war), Ro Lee


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** 23.2.2017 ** SCHMUTZIGES ERSTES ALLGEMEINES VERUNSICHERUNGSWASSER
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Wie das des Öfteren so passiert, stösst man im Internet auf der Suche nach "Etwas" dann auf etwas "anderes". Solches ereignete sich gerade eben, im Archiv von "die Zeit":
Ein interessantes Paar an Schallplatten, die hier gekritikt wurden. Sehr wohlwollend übrigens... und auch wahr, ich bin nämlich im Besitz von Beiden.
"Café Passe" finde ich die beste Platte der 1. Allgemeinen, kommt von der Bissigkeit fast an Drahdiwaberl ran. Naja, fast.

"Die Zeit" - Archiv 1981

Diese Platten, die es auch auf CD, Kassette oder Wasweissich gibt, möchte ich euch wärmstens ans Herz legen!
Sie verdienen es, wiederentdeckt zu werden.

Bluesingly Yours, Ro Lee


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** 21.2.2017 ** FOLGENDES PASSIERTE IN SCHWEDEN:
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Am vorletzten Donnerstagnachmittag baute ein geistig verwirrter Mann in Osmörkke ein Bully-Regal falsch zusammen. Zu Schaden kam niemand.

Vi ses, Rock 'N Rollson

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** 8.11.2016 ** TRUMPIN' THE BLUES
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Vorweg das meiner Meinung nach treffendste Zitat zur aktuellen US-Wahlshow:
"Voting for Trump is just like asking me to drive"
(Stevie Wonder, Huffington Post am 7. November 2016)

Soeben sass ich im Bus, in der Nähe des Fahrers. Der Fahrer hörte Musik. Nichts besonderes eigentlich. Heute allerdings schon.
Ich wurde ohr.
Das kommt mir doch irgendwie... bekannt vor. J.B. Lenoir! Das Ohr dankt und wird noch mehr ohr:
Den "Eisenhower Blues". Lange nicht gehört... Und: Aha, diese Nacht wird ja gewählt (oder so was ähnliches).
DRS2 sei das, sagte mir der Fahrer. "Die spielen zwischen 4 und 5 immer geile Musik." Hier die Playlist:

Jordan for President von Louis Jordan & his Tympany Five
Vote for Mr. Rhythm von Ella Fitzgerald
I could never be president von Johnnie Taylor
President Kennedy von Roland Alphonso
Roosevelt in Trinidad von Attila the Hun
Impeach the President von The Honeydrippers
Dead Presidents von Little Walter
Eisenhower Blues von J.B. Lenoir

Das macht mich gerade an, in meinem Tonarchiv etwas zu wühlen. Kein einfaches unterfangen. Vollständig oder gar repräsentativ ist es keineswegs. Also, aus der Erinnerung folgendes:

I Don't Wanna Go To Vietnam
Stellungsnahme von John Lee Hooker, die keine Missverständnisse aufkommen lassen, 1969. Dazu eine Anektote von einem befreundeten Musiker:
John Lee Hooker spielte 1968 im Kino Capitol in Luzern. Das Publikum erwartete einen Blues Man besten Klischees, hipper Anzug, geile Schuhe und anzügliche Blues und Boogies.
Dazu sollte es aber nicht kommen.
Hooker betrat die Bühne im Existenzialistenpulli und liess sich über den Vietnamkrieg aus, spielte wohl auch jenen Song und noch andere Antikriegssongs.

Democrat Man
Ebenfalls von John Lee Hooker, 1960.

Watergate Blues
Eine fast schon poetry-slamige Aufnahme von Memphis Slim am Montreux Jazz Festival, 1973.

Happy Blues for John Glenn
Lightnin' Hopkins, 1962.

Vote Dizzy
Dizzy Gillespie, Newport Jazz Festival, 1963.

Mr. Hitler
Leadbelly, 1942

Ain't Gonna Study War
Sonny Terry & Brownie McGhee, 50er Jahre

Ration Blues
Louis Jordan, 1943.

Vietcong Blues
Junior Wells, 1966.

Am Schluss soll noch ein Präsident zitiert werden, der es wohl auch nie auf ein Geldstück schaffen wird:
"Die Regierung ist wie ein Baby. Sie ist ein Verdauungskanal mit einem Appetit an einem und keinerlei Sinn für Verantwortung am anderen Ende."
(Ronald Reagan, aus einer Rede vom 11. März 1981)



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** 26.9.2016 ** NEULICH IM TAGI
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So konnte ich Freitag Mittag neue kathomare Zusammenhänge erkennen...
Sinnvoll alleweil - Atommüll dort lagern, wo niemand hin geht.
Das ist sicher. Wie das Amen in der Kirche eben.

Es grunzt, Mutter Rolesa

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** 22.2.2016 ** DAS BABYKOPF-THEREMIN - EIN EHER SELTENES INSTRUMENT DES BLUES
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Neulich mit "Dead Cat Bounce":
Der allererste Versuch mit einem überaus komischen Instrument - dem Babykopf-Theremin.
Filmisch festgehalten, "live" und ohne Netz und doppeltem Boden (auch ohne Konzept) in unserem Proberaum:

"Diese Scheisse geht ja gar nicht! Kann jemand nochmal das Licht anmachen. Ich seh hier nix"

(Licht ist an, Theremin geht wieder)

"Oh, jetzt gehts wieder"

(Licht aus, alle bereit, Theremin tut nicht)

"Jetzt gehts schon wieder nicht! Immer wenn das Licht aus ist, scheisse! Wo sind nur diese Knöpfe? Kann jemand das Licht wieder anmachen?"

(Licht an, Knöpfe sichtbar - Ton hörbar)

"Hat das irgendwas mit dem Licht zu tun?"

"Weiss auch nicht."

"Wie funktioniert das Ding eigentlich?"

"Woher soll ich das wissen, ich kanns ja nicht mal spielen...oh, Moment... kann es sein, dass dies eine LICHTZELLE ist?"

(Gelächter, Sprüche, die Ro Lee's Fähigkeiten als Theremin-Legende in Frage stellen, etc.)

"Hat jemand eine Taschenlampe?"

"Ja, im Auto. Gehen wir eine rauchen"

(Geraucht, Lämpchen geholt und dann diese Aufnahme hier gemacht).

So war das.



Wer nun denkt, jetzt hats denen endgültig die Birne verglüht:
Auf Wunsch spielen wir sonst - falls wir sowas an unseren Shows überhaupt aufführen (dürfen) - danach ein Beruhigungs-Sweet-Home-Chicago-Schunkel-Blüesli...

Bluesingly yours, Ro Lee


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** 21.12.2015 ** VERSCHOLLENE FOTOGRAFIE VON ROBERT JOHNSON ENTDECKT!
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Kurz vor Weihnachten erschüttert eine Meldung die Musikwelt:
Ein bis anhin verschollenes Foto des legendären Robert Johnson wurde entdeckt!
"Alle Jahre wieder", "das hatten wir doch schon" und ähnliches werden sie sich denken. Dieses Zeitdokument unterscheidet sich allerdings drastisch von vergangenen, sogenannten "Sensationsfunden". Dieses hier ist wahrlich eine Sensation:
Nicht nur, dass diese Fotografie erstaunlich gut erhalten ist und es - obwohl die Expertenberichte noch ausstehen - wohl unverkennbar Robert Johnson zeigt (mit dem charakteristischen Hängelid, womöglich durch den grauen Star und einer beginnenden Syphiliserkrankung hervorgerufen):
Diese Fotografie ist in Farbe!
Sie wurde nicht nachkoloriert und wurde sehr wahrscheinlich im Agfacolor-Dreischichtverfahren aufgenommen. Ausserdem weist dieses Bild eine eindrückliche Schärfe auf, die wohl jegliche Zweifler an der Kreuzung abbiegen lassen...
Aber urteilen sie selber:

Rätsel wirft lediglich der Prägedruck in Zinnober im unteren, mittleren Bereich auf. Es kann sich um ein Pseudonym des Musikers handeln, was in dieser Zeit nicht unüblich war - um Vertragsbindungen auszuhebeln bespielsweise. Etwas exotisch mutet diese Bezeichnung ohne Zweifel an. In dieser Zeit war allerdings der Gebrauch von südeuropäisch klingenden Fantasienamen recht verbreitet.

Wir werden sehen.

Frohe Weihnachten und immer richtig abbiegen an der Kreuzung, gell, euer Robert Sommer



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** 16.11.2015 ** AUS DER SERIE - HEUTE: LEWIS/CASH/PERKINS/ORBISON - CLASS OF '55
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Was hab ich mich gefreut!

... als ich vor vielen Jahren auf dem Luzerner Flohmarkt auf diese Platte gestossen bin! Lewis, Cash und Perkins, plus Schmalzbrille Orbison (wohl weil Elvis schon ordentlich stank...).
Das hätte was Geiles versprechen können, auf der Rückseite ein Foto von Jerry Lee mit einem Kontrabass. Aber dann...

Was hab ich mich geärgert!



Was da aus der Nadel tropfte war allerdünnstes Gospel-Pop-Nostalgia-Geschiss der übelsten 80er-Jahre Sorte.
Ein Blick auf die Credits verrät einem dann auch den Schuldigen: Lincoln Wayne 'Chips' Moman, Produzentenlöffel dieser Sauce. Er war mitunter verantwortlich für die schlimmsten Elvis Presley-Machwerke.
Mein Typ: Man kaufe sich diese Platte, bestreiche beide Seiten mit guter Butter (keine Margarine!) und stelle dann die Temperatur auf ca. 80 Grad. Sind die Herdplatten dann heiss, lege man diese vorsichtig auf. Es ist darauf zu achten, dass der Schallplattenrand überall gleichmässig (etwa 1 bis 1 1/2 cm) übersteht. Nach wenigen Minuten beginnen die Ränder der Schallplatten sich nach unten zu biegen. Jetzt ist es soweit:
Man nehme die Scheibe schnell runter, schreckt sie unter kaltem Wasser kurz ab, verklebt noch das Loch in der Mitte und fertig ist die Frisbee-Scheibe. So, und nun viel Spass! Nächstes Mal zeigt euch dann euer Bastelonkel, wie man aus einer "Barclay James Haarfestiger" LP hübsche Küchenuntersetzer herstellen kann. Das Rohmaterial schon mal besorgen, gibt es für 1 bis 2 Franken in jedem schlecht sortierten Flohmarkt oder in einschlägigen Internetauktionshäusern...

Es grüsst, Ro Lee "der Jean Pütz aus dem Mittelwesten" Sommer



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** 16.8.2015 ** ELVIS WHO?
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Elvis lebt? Das liest man immer mal wieder.
Da musste ich googeln. Elvis Priestley... irgendwoher kenn ich den Namen.

Und siehe da: Google spuckt mir die Antworten direkt auf den Schreibtisch: Da hab ich doch was druchienander gebarcht: Beverly Hills 90210 - Jason Priestley! Der Schönling aus der Serie, die wir nie so wirklich cool gefunden, aber trotzdem gekuckt haben. Alf war besser.

Elvis hiess Presley, nicht Priestley, mit Aaron zu zweitem Vornamen, wie der gute alte T-Bone. Er war in den 50ern Schauspieler aus der Schmusehölle (gutaussehend, Drehbuch von einem 7jährigen geschrieben, Pomade im Haar und auf dem Gitarrengriffbrett), Rock 'N' Roll-Coversänger mit einer schmulchigen Stimme und in den 70ern Schlagershowbär in Las Vegas.

Dann bin ich auf folgendes gestossen:

www.der-postillon.com

Alles klar.

Dann hat mich noch der Begriff "King of Rock 'N' Roll" angegoogelt. Daraus wurde ich nicht schlau. Das ist ja Chuck Berry. Er mixte Blues, Swing, bisschen Country und Calypso zu einem neuen Stil. Er definierte die Gitarrenlicks, und die Form der Songs, originelle und komplexe Lyrik über Schule, Mädchen, Sex und Autos. Sie sind heute noch gültig. Und für immer. Und er lebt. Long live the King!

Gut zu wissen, dass das Internet auch nicht alles weiss...

Bis dann, Rolvis the King of Blog 'N' Roll




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** 28.10.2014 ** JERRY LEE LEWIS - "ROCK & ROLL TIME"
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Als Jäger und Sammler in Bluesgefilden und dergleichen, mit einer Platten- und CD-Sammlung die wohl unerreicht in meiner Strasse ist, kommt es im Jahre 2014 selten vor, dass etwas neues erscheint, was mich aus den blauen Wildlederschuhen haut. Schon gar nicht von einem alten Hasen / Hund, Saurier, Tattermumie - wie auch immer.
Heute wurde ich eines Besseren belehrt:
Nach ein paar, zwar musikalisch guten, aber ziemlich erstarrten Auftritten und einem mit Gastmusikern vollbeladenem, vielumworbenen Album vor einigen Jahren, indem er geil aufs Elfenbein drosch und etwas gar kurzatmig sang, flog ich gerade eben Richtung Amazonas und habe mir die gestern - ganz im Stillen - erschienene Scheibe mal angehört...
Ich möchte nicht gross rezensieren, aber, hey! Jerry Lee hat sein Gebiss wieder im Griff! Sein Gesang ist lebendiger geworden (!) und wunderbar gealtert.
Wohl die Haftcreme gewechselt... gut so! "Blues Like Midnight" ist ein grossartiger Blues im Stile des Killers, der die Stimmung des Albums wiedergibt.
Und, bei ihm ist es ja folgendermassen: Es gefällt mir grundsätzlich, wenn er Ausflüge in Ol' Country Music dünn sät. Was er hier tut. Und die zwei Songs erträgt der Countryintolerante (dafür macht mir Lactose nix... muss ja nicht immer mit dem Trend gehen) bestens, da kein Weichkäse in die Arrangements floss. Sie fügen sich trocken und kantig in den Rest ein.
The Killer ain't no filler!
Stimmt hier (immer noch). Schön, dass es noch welche wie ihn übrig hat!
"rrrrrrrrr" (mit kreisendem Zeigefinger), Ro Lee Lewis




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** 3.10.2014 ** RASSISMUS AM ABEND, ERQUICKEND UND LABEND
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Es passiert ab und an, dass unsereiner ein vorgelesenes Blatt vom ÖV-Sitz wegräumt und dieses dann doch durchblättert. 20 Minuten reichen da völlig, 5 sind oft mehr als genug.
Aber genug in dieses Horn geblasen, so von wegen "Gratiszeitungen sollten sich nicht an sogenannten Bildungsfernen Schichten orientieren", "wieso nicht ein journalistisch einwandfreies Ding drucken, da Riesenauflage, wird ja so oder so gelesen" usw. usf. Das bringt nichts. Genausogut könnte man argumentieren, dass im Roadhouse in Luzern anstatt Plastikmusik auch neoklassizistischer Jazz laufen könnte und es trotzdem voll wäre.
Was mich reitet, dies zum Thema meines Blogs zu machen nach - ich gebe zu, langer, langer Zeit der Schreibabstinenz - ist auf folgenden Fotos zu sehen:

"Ösis", "Neger" und "Amis" in ein und derselben Ausgabe ist eine Meisterleistung.
Naja, könnte man sagen, "normal für ein Satireblatt mit ausgewählter, eher intellektueller Leserschaft".
Wir leben in einer freien Welt, es wird keine versteckte staatliche Bildung im Volk verteilt. Mit Ausnahme der Werbekampagne von... Von wem hab ich vergessen, jedenfalls erklärt uns da ein Typ, dass man Radios nicht einfach in den Müll werfen soll. Für unsereiner - mit IQ über 50 - ein Schmunzeln wert. Und da liegt genau das Problem: Ein grosser Teil der Bevölkerung kann das nicht mit zuvor Gelerntem verknüpfen und vertieft in dieser Ausgabe folgendes: Die Untermieter der Indianer auf dem grossen westlichen Kontinent werden "Amis" genannt, die aus dem östlichen Deutschland ("die reden da doch deutsch") sind die "Ösis" und dann wären da noch die "Negerbublis" im Spaltenkommentar eines reichen Armleuchters, holprig geschrieben und unsinnig, gleich daneben sein Kollege, über den Polo Hofer so schön sagt: "Lieber vom Leben gezeichnet als von Rolf Knie gemalt".
Diese Zeitung habe ich dann, als kleiner Beitrag an eine bessere Welt, nicht liegen gelassen, sondern im Müll entsorgt. Da gehört sie hin. Und eine Mail an den Blick danach. Und das hier.
Ich fühl mich nun ein bisschen wie Bono. Gutmensch. Einer der mitdenkt. Etwas tut. Tut tut. Genug in die Tröte geblasen! Letztens übrigens wieder mal eine CD verkauft! Bono tut sowas nicht.
Genug jetzt!
Prost Nägeli ihr Grüsel,
(Copyright bei "Grüsel" by Blick, wie auch by den Fotos oben)

euer Bluesman from Lucerne

Nachtrag:
Schön, dass ein Blog keinen erkennbaren Spannungsfaden haben muss. Ein Song schon, und einen sottigen schreib ich grad. Über Luzern. Ein Blues. Ist grad "in". Vielleicht darf ich dann als Headliner am Bluesfestival auftreten. Ich lass mir dann auch einen lustigen Blues-Namen einfallen fürs Programm...
So, genug jetzt, sonst hört das nie mehr a



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** 11.1.2014 ** CHILI CON HUEVADA
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Vielleicht haben sie auch schon welche gesehen:
Peppige Websites mit einer Chilischote als grafischer Aufhänger im Titel.
Nun bin ich soeben wieder über eine Solche gestolpert.

Was sollte dieses Logo bekunden?
-Schärfe?
-Wenn du mich anfasst und dann mit den Fingern in die Augen greifst brennts?
-Gemüse?
Ich weiss es nicht. Hier meine Version:


Servus, Marginalrat Prof. Dr. Sommer

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** 15.11.2013 ** KURZ UND KNACKIG
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Morgen am Blues Festival:
James Harman’s Bamboo Porch Revue feat. Nathan James & The Rhythm Scratchers and “Bonedaddy Tempo” (sic!)
Kurz und knackig.
Um dabei zu sein, müssten wir uns wohl auch umtaufen. “Dead Cat Bounce” - daran verschluckt man sich ja. Mein Vorschlag:
“Ro Lee Sommer & the Back Porch Skunk Bonkers with R. Man Doo Quattrocchi Man "The Bass-Face" and Dave R. Nett featuring the Blow Job Horns”

Bluesingly yours, R.

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** 7.11.2013 ** AUS DER SERIE "WAS MACHT EIGENTLICH..." - HEUTE: MURMI,
                der Biba Fotzibär für ritalinfressende Allesgucker der 90er
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Vor einigen Jahren gab es einen Fernsehsender, der hiess Tele Tell.
Symbolgeladener Name. Nicht zu unrecht:
Der Schuss mit der Fernbedienung musste genau ausgeführt werden, denn die Sendezeit war damals geschätzte 45 Minuten pro Monat. Da musste man gut zielen. Bayern 3 sendete damals immerhin noch Bilder aus dem All. Dafür wurde Herr und Frau Innerschweizer belohnt mit regionalen Nachrichten - keine tieferschürfenden, wichtigen regionalen Ereignisse, nein, sondern den Stallbrand in Hinterfelspalten oder die Schmierikoner Kulturtage mit dem Eingeborenenlaientheaterensemble als Höhepunkt.
Für die Kleinen gab es Unterhaltung auf bestem Shopping-Center-Mall- / Autogaragen-Neuwagenshow-Unterhaltungsblock-am-Sonntag-Nachmittag - Niveau:
M U R M I
Dieses Wort, hinterrücks ausgesprochen, löst bei mir immer noch Fluchtmechanismen aus.
Sie nerven Angestellte einer Leimfabrik, verwüsten eine Otto's-Filiale oder zeigen den Kindern, wie man sich auf der Strasse gezielt in Gefahr begibt:

Geri S. Gwonder (sic) als, nun, wie soll ich sagen...?

Und dann dieses Tier mit der Stimme des Grauens... der, die, das, wieso, weshalb, warum?

Nein, ich bin nicht bereit, mich dazu zu äussern.
Mir fehlt an allem, was dazu erforderlich wäre: Verständnis, Einfühlungsvermögen, Durchblick und die Zeit ist mir auch zu schade dazu.
Meine Babysitter waren die Biene Maja (nein, eigentlich Willi), Petzi, Peter Lustig (klingt komisch, heisst aber so) die Sendung mit der Maus und das Spielhaus - i schriebe nüt!
Nur noch Dieses:
Falls irgendein Sender ein Murmix Reloaded planen würde: Hier ein paar Kandidaten für unters Murmikostüm:
Christoph Mörgeli, Florian mit Francine Jordi am Ast, sollten beide reinpassen, Mike Shiva. Bei Letzterem können sie sich sogar den Synchronsprecher sparen.

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** 8.9.2013 ** ROBELIX SPIELT KÜCHENMUSIK
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Die Anfrage:
Wir sind ein kleines Restaurant und suchen Musiker, die gelegentlich bei uns musizieren um bekannt zu werden. Wir können zwar keine Gage zahlen, aber wenn die Sache gut funktioniert und die Musik bei unseren Gästen gut ankommt, könnten wir an den Wochenenden auch Tanzveranstaltungen machen. Sollten Sie also daran interessiert sein, Ihre Musik bekannt zu machen, melden Sie sich bitte bei uns.

Die Antwort:
Wir sind Musiker und wohnen in einem ziemlich großen Haus. wir suchen ein Restaurant, das gelegentlich bei uns Catering macht um bekannt zu werden. Bezahlen können wir nichts, aber wenn die Sache gut funktioniert und das Essen schmeckt, dann könnten wir das regelmäßig machen. Es wäre bestimmt eine gute Reklame für Ihr Restaurant. Bitte, melden Sie sich bei uns.

Diese Zeilen
werden sie bestimmt schon einmal in einem mehr oder weniger sozialen Netzwerk gelesen haben.

Gerade eben
wurde ich mit einer Anfrage, beziehungsweise Antwort auf eine Nachfrage beglückt, die seinesgleichen sucht.

Diese Mail, welche anschliessend ungekürzt angefügt ist, stellt alles, was ich bis heute an gespielt naiver Dreistigkeit erlebt habe, in den Schatten.
Dass viele Veranstalter gerne ihre Bars an Tagen, wo's nicht so läuft mit Bands programmieren, nichts bezahlen ("ihr dürft dann selbstverständlich eine Kollekte machen") ist leider in letzter Zeit ein bekanntes Phänomen und nichts Neues.

Dass sogenannte Veranstalter (dazu muss keine Eidgenössische Prüfung abgelegt werden) gerne die Risiken auf die Musiker schieben, dafür den Mehrgewinn in die eigene Kasse, auch nicht.

Das allgemeingültige Muster für eine konzertante Veranstaltung dieser Art:

Die Musiker
...haben zusätzlich zur Spielzeit mindestens 2 Stunden vorher und nachher Arbeit. Dazu gehört:
Sachen im Proberaum ausräumen, ins Auto tetrissen (dieses eventuell vorher noch organisieren), hinfahren, aufstellen. Nach dem Konzert nochmal dasselbe, einfach in umgekehrter Reihenfolge.
... nehmen ihre eigenen Instrumente mit, die in einem solchen Fall gegen nichts, schon gar nicht gegen Abnutzung versichert sind.
... haben ihre Aufwände, damit sie überhaupt ein Konzert auf einem gewissen Niveau spielen können. Die wären: Instumente plus akzeptable Soundanlage kaufen, Proberaum mieten, einmal pro Woche ca. 3 Stunden proben.
Naja, letztgenanntes zu bezahlen, könnte sehr, sehr teuer werden. Deshalb wird das auch selten in Rechnung gestellt. Kein Wunder, geht diese auch selten auf, Ende Jahr...

Der Veranstalter
... stellt das Lokal zur Verfügung. Dieses hat so oder so geöffnet. Das Personal ist bezahlt. Zusätzliche Aufwände sind nicht nötig.
... erwartet die Band pünktlich, aber nicht zu früh, damit die handvoll Feierabendbierlitrinker in ihrem Ritual nicht gestört werden.
... hat sich eine "no risk - some fun" - Situation geschaffen.

Jetzt will ich aber die freche E-mail von neulich nicht vorenthalten:
Ronald Sternlicht, nennen wir ihn Donald Mondschatten, Veranstalter des prestigeträchtigen Restaurant Schützen, nennen wir dies mal Gaststätte zum Ochsen, in Münchenstein, nennen wir den Ort Augsburgerholz, schrieb folgende Zeilen:



Bezeichnenderweise folgte auf meine Nachfrage, ob das jetzt ernst gemeint oder eine Satire sei und ob er dann für seinen "konzeptionellen" Anteil auch ein- und ausladen helfen komme und ein paar Monatsmieten des Übungsraumes bezahle, keine weitere Reaktion.
Auch das wird Konzept sein...
Dann spiel ich lieber Ukulele in der Küche!

Fröhlichen Sonntag, Robelix der Barde

Senf dazugeben:
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** 25.7.2013 ** IN EIGENER SACHE
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Vorab: Die Klänge auf den Bildern werden nicht gespielt, dafür aber allerhand "Lounge Sounds" (so ein blöder Ausdruck) also sozusagen Easy Listening der härteren Gangart ("Hard Listening" wie ich dies nenne)...
Wer also den Blues in den Bällen hat und/oder am Samstag ein gemütliches Erfrischungsgetränk an der Buvette hinters Gesicht stellen möchte, sei herzlich willkommen.
Gleich beim KKL, durch die Leute und Ethnostände mit arabischen Tüchern Made in China hindurchgeschlängelt, Pinverkäufer (gibts die noch?) durch gezielte Ablenkung umgangen ("Achtung, da kommt ein KKL-Dachstück herunter!!"), dann links aufs Inseli und: Voilà (nicht Volière, Voilà!) - schon ist man da! Am kommenden Samstag, 27.7. an der Buvette. Näheres hier unter "Termine".

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** 27.6.2013 ** LEHRREICHES AUS DEM AKTUELLEN «REISE-ONKEL» (1922, 2. Aufl.) | Teil 3 |
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S.9
"Rücksichtslosigkeiten
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Ernstlich wird ferner davor gewarnt, im Gebirge wahllos dicke Büschel verschiedenartiger Alpenblumen zusammenzuraffen, die man doch bald beseitigt, Steine an Abhängen hinabkollern zu lassen, wodurch ernste Gefahren für Menschen und Vieh entstehen, Häuser und Bäume zu beschädigen, ausserdem leere Flaschen zu zerschlagen, Papier, Speisereste und leere Konservenbüchsen auf der Wanderung und besonders auf Aussichtspunkten liegen zu lassen, die bei nachfolgenden Wanderfreunden nur Ekel und Entrüstung erregen. Es geht ja ganz gut, diese widerlichen Ueberreste in etwas Papier einzuwickeln und sie an unsichtbarer Stelle hinzulegen"

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** 16.5.2013 ** LEHRREICHES AUS DEM AKTUELLEN «REISE-ONKEL» (1922, 2. Aufl.) | Teil 2 |
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S.2
"Wichtigkeit und Lob der Fussreisen
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Ueberhaupt ist das Fusswandern auf Hügeln und Bergen eine Art von Heilgymnatik des ganzen Menschen und äussert auch die Wirkung einer solchen - präziser und rascher als die mancher spekulativer Heilkünstler. Rostet nicht das Eisen, wenn es nicht gebraucht wird? - also wird der Körper krank, wenn man ihm keine Bewegung angedeihen lässt. Das mögen sich jene Beklagenswerten gesagt sein lassen, bei denen träger Stoffwechsel, Blutüberfüllungen, Fettanhäufungen usw. Anlass zu allerlei Beschwerden und krankhaften Entwicklungen geben, die vergällt und hypochondrisch wurden. Genuss zu vieler Ruhe und reichlichen Schlafes bewirkt gerade das Gegenteil, häuft Fremdstoffe im Körper an, erschlafft die Muskeln und entspannt die Nerven, wie jenen Blasierten und Müssiggängern, die nicht wissen, wozu sie auf der Welt sind, und darum von allerlei eingebildeten Uebeln des Leibes und der Seele sich geplagt wähnen. Wenn man sich nicht die Zeit nimmt, seine Glieder in dem notwendigen Masse zu bewegen, so muss man später Zeit haben, krank zu sein bei schlaflosen Nächten und Schmerzen."

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** 26.4.2013 ** LEHRREICHES AUS DEM AKTUELLEN «REISE-ONKEL» (1922, 2. Aufl.) | Teil 1 |
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S.23
"Lamperdingen-Ebikoner Schlössli-Wesemlinwäldli-Kloster Wesemlin
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Rundgang bequem in 1 1/4 St. Schon während des Frühlings erstem Grüssen, wo bunte Schmetterlinge über die Fluren gaukeln, Laufkäfer in ihrem glänzenden Panzerröckchen durchs Gesträuch hasten, die Bienen summen und die Luft voller Lerchenlaut ist, war dieser Rundgang an sonnenhellen Tagen stets ein beliebter Spaziergang zu Zeiten, als der Grossvater die Grossmutter nahm."

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** 21.4.2013 **
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Ein Schmankerl aus der Rubrik "wie man heute nicht mehr wirbt": "Sport-Nudeln" von "3 Glocken". Ja, meine Herren, eine Sport-Nudel braucht deren 3.
Nun, diese Anzüglichkeit ist nicht gewollt. Die Message dieser Werbung spricht hingegen eine deutliche Sprache:
Der Spross (eine weibliche Form existiert nicht) soll der blöden Mama energisch und bestimmt klar machen, welche Nahrungsmittel zwecks gesundem Wuchs und Gedeih auf dem Tisch zu stehen haben!
Nicht dass Mutter noch lebensbedrohliche, ordinäre Teigwaren an ihre Kinderchen verfüttert.
So ging das: Futtern bei Muttern, anno '72.


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** 14.4.2013 **
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Liebe LehrerInnen und aussen: Das Wort zum Sonntag – dem schrecklichsten aller Lehrersonntage: der letzte Sonntag der Osterferien vor dem wunderbaren Schulmarathon bis zu den Sommerferien, wo alle Projekte, Lager, Zeugnisse, laue Leseabende und Schulreisen noch reingewurxt werden – heute zum Thema „Weniger Lehrpersonen an einer Klasse“?

Wer sich diesen Bericht (SRF vom 8.4.2013) zu Gemüte geführt hat, ist vor allem eines: Verunsichert.
Das ist Programm bei Berichterstattungen zum Thema Schule, vielleicht auch darum, weil viele vorgesehenen Änderungen auf eine Abstimmung hinauslaufen?

Hier werden auch ordentlich Klischees verbraten:
Einerseits die hübsche Junglehrerin , die von "Lehrpersonen" spricht (ein Unwort, welches die Gesichtslosigkeit einer Lehrermasse heraufbeschwört), ein kleines Pensum unterrichtet und es supertoll findet, dass sie viele viele Leute um sich hat, die ihr Verantwortung nehmen. Andererseits der etwas bodenständige Lehrer (der sicherlich nicht von "Lehrpersonen" spricht - eventuell von "weiblichen Lehrern"), der es in einem knappen Satz für sich auf den Punkt bringt: Eine Klasse - ein Lehrer!

Für mich gibt es 2 Sinn machende Modelle:
1. der Klassenlehrer, der seine Schüler und Schülerinnen an möglichst vielen Lektionen in der Woche unterrichtet. Er kennt alle bestens, hat eine nahe Beziehung zu seinen Schäfchen (Wölfchen, Schweinchen wie auch immer), erkennt früh wenns "brennt", da reicht auch mal ein Blick und 2 hören auf, sich zu prügeln.
2. Der Fachlehrer: Spezialist, bestenfalls Enthusiast, Freak. Bei dem chlöpfts und tätschts in der Chemie, er ist der kantige Musiklehrer, der Projekte anreisst, die Werklehrerin die ihre Schüler in Projektarbeit für ihr Fach begeistert.

Durch fällt: Frau - nennen wir sie mal Zitterli - die mit einem 20% Pensum an 15 verschiedenen Klassen vielfältig eingesetzt wird. Sie ist mal Klassenhilfe im Deutsch, kommt aber auch manchmal im M+U oder Mathe, wenns nötig ist schon mal im Turnen oder im Werken.
Frau Zitterli fällt bei den Schülern durch:
Frau Zitterli macht für die Kinder vorbildtechnisch nicht Sinn. Sie ist sozusagen die Klassenputzfrau, die immer dann kommt, wenns "noch gäbig wäre". Die Schüler fragen sich (mehr oder weniger unbewusst): Was kann diese Tante uns eigentlich beibringen?

Es mutet zwar altmodisch an, aber die Frage sei gestattet:
Wieso arbeitet die Dame aus dem TV-Bericht mit schätzungsweise 25 Jahren nur 50%?
Ist ihr Argument von Wegen Spezialistin sein oder nicht sein, oder Ausbildung machen oder nicht machen, fadenscheinig?
Hat sie Angst vor zu viel Verantwortung? Persönlichkeit zeigen müssen? Arbeitet sie vielleicht zu viel? Wahrscheinlich mehr als 50% mit allem drum und dran (sie muss sich ja mit 5 Kollegen absprechen)?
Solche "Lehrpersonen" machen einen Job, den man Beruf nennen sollte, unattraktiv.
Zu recht sagte der PHZ-Dozent in diesem Beitrag, dass viele Lehrer gerne unterrichten, ihnen aber die Sitzungen und all die Absprachen an die Nieren gehen.
Wollte man also wieder enthusiastische Vollblutlehrer (und nicht blutleere Lehrpersonen), dann sollte man dort ansetzen:
Weniger ist wohl wirklich mehr. Dies ist meine Meinung, ich lasse mich aber gerne des besseren beleeren...

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** 7.4.2013 **
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"I Never Loved A Man The Way I Love You" von Aretha Franklin dreht sich momentan 33 mal in der Minute auf meinem Plattenteller... Respekt!
Lange nicht mehr gehört, lange nicht mehr so grosse Ohren gemacht, nie besseres gelauscht. 25 Jahre war sie da jung, auf dem Plattencover zur Wachsfigur geschminkt, Kleid und Ohrringe scheinen aus dem gleichen Material zu sein... Respekt!
Laut Plattentext hat sie alles arrangiert, alle Pianospuren eingespielt... Respekt!
Die Aufnahme: Trockene Hardcore-Stereo-Raumklang-Schlagzeug-kommt-nur-auf-einer-Seite - Geschichte, der Gesang kommt ohne Schnörkel echt und natürlich rüber (nicht zu vergleichen mit erwähntem Coverfoto)... Respekt!
Gerne würde ich die gute Dame mit einem Snickers nach Europa locken, aber ihre grosse Flugangst hält sie von Kontinentalsprüngen fern.
1971 war sie in Montreux (und der Schreiber dieser Zeilen noch nicht einmal in der Grobplanung),
anno '83 generell das letzte Mal in Europa. Falls also nächstens die Kontinente nicht zusammenwachsen, wird wohl der Snickers-Weltvorrat nicht reichen (und dann würde sie eh zu einem blassen Typen mutieren, wer will das schon?)
Aber vielleicht kann unsereiner die Kontinentalverschiebung etwas beschleunigen, vielleicht geht das ja durch globale Erwärmung: Ich hätte da noch ein nettes Spraydöschen im Keller, fürs Fahrrad, schönes orange-braunes Muster der 70er drauf und Butangas drin... in diesem Sinne, gute Nacht, ich dreh mal auf die Seite B...

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** 3.4.2013 **
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Für den kleinen Hunger zwichendurch: Speichern, ausdrucken (hochglanz auf Fotopapier), ausschneiden (wer die dunkle Kruste nicht mag, kann etwas weiter innen schneiden): Bon Appetit!

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** 1.4.2013 **
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Diesmal lohnt es sich: Die Lösung des aktuellen Kreuzworträtsels. Einsendeschluss ist der 10. April.

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** 26.3.2013 **
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Konsumenten werden in der Produktanpreisung seit jeher für eher dümmlich gehalten, man trägt dick auf oder sät dünn (je nachdem, was der Halbwahrheit besser tut).
Für ausserordentlich dämlich halten die Texter vom Grossverteiler mit den beiden 'oo' in der Mitte, die Leute, die ihr Premium-Knäckebrot knabbern, falls mal kein Brot mehr da ist (oder zu welcher Gelegenheit essen SIE Knäckebrot?):
Ausschliesslich der Bäckermeister des kleinen Backbetriebes kümmert sich um das Knäckebrot, bäckt und begutachtet, zählt die Samen, damit dieses hochwertige, qualitativ konstante, kulinarisch hochgenüssige, rohstoff- und ballaststoffreiche, knusprige, geschmacklich unverkennbare, handwerklich traditionelle Knäckebrot uns auch 50 Jahre danach noch umhaut.
Das wird so sein, wenn es steht. Bestimmt gibt es aber eine 'Mindestregelung', die besagt, dass 'reine Bäckermeister-Produkte' 20% von niedrigem Personal Zubereitetes enthalten darf. Das wären in diesem Fall 2 Stück Knäckebrot. Ich glaube, ich habe sie auch schon rausgefunden...
Fazit: Bitte tragt die Butter nicht so dick auf wie der Texter hier, sonst knäckts nicht mehr so...

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** 24.3.2013 **
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Als ich hörte, dass es welche gibt, die vom Bloggen leben, habe ich mir gedacht: Machst du auch! Hier also mein erster Eintrag (der wahrscheinlich ungefähr wenig zu meinem Lebensunterhalt beitragen wird):

An der Comix Börse am Fumetto ergattert: Eine Handbreit alter Micky Maus-Hefte aus den frühen 70er Jahren. Matrone Mim, die etwas weniger sportliche Berufskollegin der Gundel Gaukeley, wird herzlichst begrüsst.
Dr. Erika Fuchs hat hier einmal mehr sprachliche Spitzfindigkeit walten lassen:
Im „Der Grosse Duden“ von 1937 („nach den für das Deutsche Reich, Österreich und die Schweiz gültigen amtlichen Regeln“) finde ich unter „Schlampe“ folgendes: „unordentliches Frauenzimmer“, „unordentlicher Mensch, unordentlich arbeitender, Mensch mit unordentlicher Kleidung“ („Schlamp“), „unordentlich sein“ („schlampen“). So hat hier rhetorisch alles seine beste Ordnung...